Nachhaltigkeit im persönlichen Alltag umfasst viele verschiedene Facetten. Wir haben Euch bereits Ansätze für nachhaltigen Konsum und nachhaltige Digitalisierung vorgestellt. Häufig wird bei der Einführung von Nachhaltigkeit in den eigenen Alltag auf große Veränderungen wie nachhaltigeres Einkaufsverhalten und nachhaltige Digitalisierung gesetzt. Dabei ist es leicht, die kleineren, aber täglich möglichen Ansätze zu sehen, die in ihrer Gesamtheit ebenfalls einen großen Beitrag leisten können. Viele dieser kleineren Ansätze beziehen sich auf Produkte im Haushalt, die fast täglich benutzt werden. Unsere Teammitglieder Lotte, Akanksha und Lisa stellen Euch ihre Umsetzungen von Nachhaltigkeit bei Haushaltsprodukten vor.
Lotte, Marketing
Ich versuche, viele Dinge wiederzuverwerten, um Ressourcen und Müll zu sparen. Die Wiederverwertung findet sich in vielen Bereichen bei mir wieder. In der Küche z.B. verwende ich leere Gläser als Aufbewahrungsmöglichkeit für alles Mögliche. Außerdem habe ich Bienenwachstücher, die ich als Ersatz für Klarsichtfolie nutze. Die Verpackung von Toilettenpapier verwende ich als Müllbeutel. Aus Klamotten die kaputt oder zu klein sind, nähe ich teilweise neue Dinge.
Fast alle Produkte, die ich nutze, haben mehr als eine mögliche Verwendung. Daher konnte ich keine negativen Auswirkungen dieser Umstellung feststellen. Ich kann dadurch sogar effektiv Geld sparen, da ich weniger Produkte regelmäßig nachkaufen muss. Auch fühle ich mich gut, wenn ich eine weitere Verwendungsmöglichkeit eines Produktes entdecke.
Mir hat es zu Beginn sehr geholfen, mein eigenes Wegwerfverhalten zu beobachten. Bevor ich etwas in den Müll geschmissen habe, habe ich einfach nochmal überlegt, für was ich dieses Produkt noch verwenden kann. Dadurch, dass ich so aufmerksamer durch mein Leben gegangen bin, habe ich schnell erkannt, aus welchen Produkten ich mehr als nur einen Gebrauch nehmen kann.
Akanksha, App-Testing
Ich verwende Kosmetikmarken, die gegen Tierversuche sind. Mir war das Thema “Tierversuche” bisher nicht bekannt, wenn es um persönliche Produkte geht. In den letzten Jahren habe ich viele Artikel über PETA – eine Tierschutzorganisation – gelesen. Die Website verfügt über Datenbanken von Firmen, die Tierversuche durchführen und solche, die dies nicht tun.
Der für mich beste Effekt ist, dass ich bei der Verwendung meiner Körperpflegeprodukte weiß, dass kein unschuldiges Tier in einem Labor zu Schaden gekommen ist. Allerdings ist das Thema in der Gesellschaft noch nicht allzu bekannt. Menschen, die davon hören, lachen gewöhnlich oder neigen dazu, obwohl sie gar nicht viel darüber wissen. Ich versuche dann immer, ihnen das Thema durch Videos und generelle Informationen näher zu bringen. Das gibt ihnen häufig ein klares Bild darüber, was bei der Herstellung von Pflegeprodukten tatsächlich passiert.
Am Anfang muss man viel über die Unternehmen recherchieren, deren Produkte man verwendet. Eventuell muss man sogar auf seine Lieblingsprodukte verzichten. Mittlerweile gibt es aber so viele verschiedene Unternehmen, die Produkte ohne Tierversuche herstellen, dass man für jedes Produkt einen besseren Ersatz findet.
Lisa, Anreizsystem & Marketing
Ich setze bei all meinen Kosmetikprodukten darauf, möglichst wenig Müll zu produzieren. Deswegen verzichte ich auf viele Einmalprodukte – z.B. Wattepads oder Wattestäbchen – und bevorzuge nachhaltige Verpackungsmaterialien. Zu vielen Einmalprodukten gibt es bereits wiederverwendbare Alternativen wie Baumwollpads oder wiederverwendbare Silikonstäbchen. In einigen Drogerien und in unverpackt Läden kann man zudem Produkte ohne Verpackungen oder zumindest mit reduzierter Verpackung kaufen.
Ich gehe seitdem deutlich bewusster mit den Produkten um, die ich täglich verwende. Zu Beginn war ich sehr erstaunt darüber, wie viel Müll ich bei meiner täglichen Pflege produziere. Tatsächlich war es zu Anfang auch nicht leicht, alternative Produkte überhaupt zu finden. Mittlerweile gibt es schon einzelne unverpackt Läden und auch Drogeriemarken bieten immer mehr Produkte mit weniger Verpackung an.
Mir hat es am Anfang sehr geholfen, mein eigenes Verhalten zu beobachten: Wie häufig kaufe ich dieses Produkt? Wie viel Müll produziert es? Kann ich die Verpackung wiederverwenden? Danach ist der beste Schritt, mit offenen Augen einzukaufen. Häufig gibt es bereits nachhaltigere Alternativen zu Produkten, die wir nur noch nicht entdeckt haben.
Unser Tipp: Augen offen halten
In vielen Fällen ist uns gar nicht bewusst, wie viele Produkte wir im Alltag verwenden, zu denen es nachhaltigere Alternativen gibt. Wie in vielen anderen Bereichen auch, bedeutet hier der Anfang meist die Sammlung vieler Informationen und Beobachtung des eigenen Verhaltens. Ein guter Tipp ist es, aufmerksamer durch das eigene Leben zu gehen und auch beim Einkaufen ein Auge auf andere Merkmale als das Produkt selbst zu haben. Dann fallen uns meist schon gute Alternativen für Nachhaltigkeit bei Haushaltsprodukten auf.
In dieser Reihe haben wir bisher über einen großen Teil der Nachhaltigkeit im Alltag noch nicht gesprochen: nachhaltige Mobilität. Dazu stellen wir Euch nächste Woche, zum Abschluss dieser Reihe, noch zwei Ansätze vor.
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